Tipps gegen Liebeskummer: So tut’s weniger weh

Liebeskummer ist ein brutaler Schmerz. Schämen muss sich dafür niemand, denn er trifft längst nicht nur Teenager. Wir verraten, was dagegen hilft.

Liebeskummer: Eine junge Frau liegt mit Herzschmerz im Bett
Liebeskummer kann jeden treffen. Wichtig ist, wie man damit umgeht. ©iStock

Was ist Liebeskummer: Definition

Liebeskummer ist so alt wie die Menschheit selbst und gilt als eine der größten Inspirationen in der Kunst und Literatur. Ob Goethe, Shakespeare oder Hollywood – alte und neue Meisterwerke drehen sich um die dramatischen Gefühle nach der Trennung und was diese mit den Menschen anrichten können.

Und nicht nur die Kunst, sondern auch die Psychologie, die Neurologie, die Anthropologie und sogar die allgemeine Medizin beschäftigen sich mit Liebeskummer, denn ein „gebrochenes Herz“ kann im Extremfall zu schweren seelischen wie körperlichen Folgen führen.

Den Begriff Liebeskummer zu definieren, ist an sich einfach: Es ist der Kummer oder der Schmerz, den Liebe bereiten kann. Wikipedia definiert den Begriff als eine „Reaktion auf verlorene oder unerfüllte Liebe“ und der Duden als „gedrückte Stimmung aufgrund einer unglücklichen Liebesbeziehung“.

In der Psychologie wiederum spricht man von einer „reaktiven Depression“, die allgemein als Reaktion auf emotional negative Ereignisse und Veränderungen im Leben auftreten können. Dies ist nicht nur auf die Trennung vom Partner beschränkt, sondern kann auch beim Tod einer geliebten Person, beim Verlust der Arbeit oder ähnlichen einschneidenden Ereignissen auftreten – überall dort, wo die Alltags- oder sogar die Lebensstruktur (zeitweise) zusammenbricht.

In der Psychologie ist Liebeskummer deshalb eine „Anpassungsstörung“, weil die meisten Menschen Zeit benötigen, ihre Lebensstruktur neu aufzubauen und nicht einfach weiterleben können, als wäre nichts passiert. Der Kummer muss zunächst verarbeitet werden. Aber das ist vor allem nach einer längeren Beziehung gar nicht so leicht.

Liebeskummer-Phasen: Eine Frau ist in der Trauerphase des Liebeskummers
Starre nicht aufs Handy und warte auf eine Nachricht. Das macht den Schmerz nicht leichter. ©iStock

Liebeskummer wird gern vor allem Jugendlichen zugeschrieben, denn in der sowieso schon chaotischen Phase der Pubertät kann Liebeskummer mit voller Wucht zuschlagen. Dabei ist das Chaos der Gefühle keineswegs auf junge Menschen beschränkt, sondern kann erwachsene Frauen und Männer bis ins hohe Alter begleiten und ebenso schmerzhaft sein wie für Jugendliche.

Die Gründe für Liebeskummer können sehr unterschiedlich sein und sind keineswegs auf Menschen beschränkt, die eine Trennung durchmachen. Unerwiderte Liebe nach einer ♥Liebeserklärung, ungleiche Liebe, ♥Fremdgehen, ♥Eifersucht, Probleme in der Beziehung, ♥Polyamorie, kein Erfolg in der Partnersuche, eine ♥toxische Beziehung ... Liebeskummer kann überall dort passieren, wo Gefühle zu einer anderen Person bestehen und diese emotionale Bindung ins Wanken gerät, unstabil wird oder gänzlich in Brüche geht.

Die Stärke und Dauer des Empfindens von Liebeskummer ist dabei nicht nur von der Art und Länge der Beziehung abhängig, sondern auch von der eigenen Persönlichkeit, der Art der Gefühle, der Art und Weise, wie diese emotionale Bindung gekappt wird und letztendlich auch der Erfahrung, die man bereits in diesem Gebiet eventuell gemacht und dadurch Möglichkeiten gelernt hat, damit umzugehen. Doch was geht bei Liebeskummer genau im Körper vor?
Ähnlich wie das Verlieben ist auch das „Entlieben“ ein komplexer biochemischer Vorgang, der im Gehirn beginnt und unser körperliches und seelisches Empfinden beeinflusst. Verlieben wir uns, schüttet das Gehirn unter anderem das Glückshormon Dopamin und das Bindungshormon Oxytocin in Hülle und Fülle aus, sodass wir geradezu berauscht werden. Die Welt wird rosarot und wir fühlen uns wie die glücklichsten Menschen der Welt.

Verschwindet nun der Grund für die Ausschüttung dieser Glückshormone – nämlich der Mensch, in den wir uns verliebt haben – war es das mit dem Dopamin. Die Quelle des Glückshormons versiegt und wir erfahren nun die typischen Symptome eines Entzugs. Tatsächlich argumentieren Wissenschaftler, dass Liebeskummer dem Drogenentzug sehr ähnlich ist, da die Hochs sowohl bei der Liebe wie auch bei Drogen vom Glückshormon Dopamin im Mittelgehirn ausgelöst werden.

Gleichzeitig sinken die Spiegel an Oxytocin und Serotonin und Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin werden vermehrt ausgeschüttet. Kurz gesagt: Unser inneres Gleichgewicht aus Hormonen und Botenstoffen gerät komplett aus den Fugen – und das können wir sowohl durch körperlichen wie auch durch seelischen Schmerz empfinden.
Körperliche Symptome:
  • Müdigkeit und Antriebslosigkeit, aber auch Schlaflosigkeit
  • Schmerzen in der Herz-Gegend (das typische „gebrochene Herz“)
  • Bauch-, Magen-, Kopf- und Gliederschmerzen
  • Atemprobleme
  • Appetitlosigkeit und damit zusammenhängenden Gewichtsverlust, aber auch Hungerattacken
  • Konzentrationsprobleme
Psychologische Symptome:
  • Ein ausgeprägtes Verlustgefühl
  • Starke Stimmungsschwankungen und wechselnde Gefühle wie Trauer, aber auch Wut- und Aggressionsphasen
  • Formen von Lustlosigkeit
  • Ausufernde Gedanken-Spiralen
  • Gesteigerte Selbstzweifel und geringeres Selbstwertgefühl
  • Panikattacken
  • Selbstisolation und Rückzug
  • Verzweiflung, beginnende Selbstaufgabe bis hin zur schweren Depression
  • Gefahr des vermehrten Alkohol- und Drogenmissbrauchs
Wenn Liebeskummer solche weitreichenden und negativen bis schadhaften Symptome mit sich bringen kann, warum gibt es ihn dann überhaupt? Eine Antwort hat die Wissenschaft bis heute nicht finden können.

Anthropologen und Psychologen vermuten aber, dass Liebeskummer genau wie das Phänomen des Verliebens aus evolutionären Zwecken entstanden ist. Besonders in Zeiten, in denen die Menschen noch in engen familiären und gesellschaftlichen Gemeinschaften lebten, könnten die offensichtlichen Symptome des Liebeskummers dazu geführt haben, dass sich die Mitglieder der Gemeinschaft aufopfernder um die „kranke“ Person gekümmert und damit ihr Überleben gesichert haben.

Als ein weiterer Zweck wird vermutet, dass der Mensch durch den womöglich heftigen seelischen und körperlichen Schmerz einer Trennung (unbewusst) davon abgehalten werden soll, seinen Partner zu verlassen. So ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass dieser Mensch durch Fortpflanzung das Überleben der Spezies weiterhin absichert. Denn auch bei Tieren haben Forscher Symptome des Liebeskummers feststellen können. Um das zu untersuchen, haben sie bei Tierarten, die bekannt dafür sind, sich langfristig aneinander zu binden, einen der Partner entfernt. Beiden Tieren ging es daraufhin körperlich schlechter und sie wirkten antriebsloser und fortpflanzungsfauler.

Ob Liebeskummer heute noch irgendeine Form von Zweck für den Menschen einnimmt, ist aber fraglich. Womöglich kann man es schlicht als Kehrseite der rosaroten Medaille sehen: Wo Liebe ist, ist auch Kummer.

Die Phasen des Liebeskummers

Je nach Quelle existieren verschiedene Phasen bei der Verarbeitung des Verlusts einer Liebe, die nicht unbedingt linear aufeinanderfolgen müssen. Sie können auch übersprungen, ausgelassen oder wiederholt werden und zudem ganz unterschiedlich lang dauern. In einigen Quellen ist von vier Phasen die Rede, in anderen von fünf oder sogar sieben.

Wir haben versucht, die Phasen des Liebeskummers für Dich allgemein zusammenzufassen, wie sie aussehen können, aber nicht müssen:

  1. Die Schockphase
    Diese Phase folgt direkt nach dem Zerbrechen der Liebe wie bei einer Trennung oder Zurückweisung und passiert vor allem bei Menschen, mit denen Schluss gemacht wird. Sie ist durch Verdrängung und/oder Lähmung geprägt: Man möchte nicht wahrhaben, dass es jetzt vorbei sein soll, versucht, es zu leugnen oder mit dem Partner darüber zu reden und ihn oder sie umzustimmen. Gleichzeitig möchte man den Alltagsrhythmus so gut es geht weiterführen, was aber nicht mehr gut gelingt. Der Körper fühlt sich wie betäubt, der Antrieb fehlt und der Kopf versucht verzweifelt, Ordnung in das Chaos zu bringen, während sich die Gedanken mehr oder weniger nur noch auf die gescheiterte Beziehung einschießen.
  2. Die Analyse- und Zweifelphase
    Sie kann schon in der Schockphase beginnen. Der Verstand sucht verzweifelt nach rationalen Gründen, wie es dazu kommen konnte. Man analysiert sich und die andere Person, sucht nach Fehlern, Missgeschicken und Vorzeichen. Ist man diejenige Person, die selbst Schluss gemacht hat, wird in dieser Phase vor allem die eigene Entscheidung hinterfragt und in Zweifel gezogen. Auch sich selbst kann man in Zweifel ziehen, das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl sind angeknackst.
  3. Die Gefühlschaosphase
    Die Akzeptanz oder Realisierung sickert nun langsam durch und das große Gefühlschaos beginnt. Gewöhnlich werden wir zunächst von einem Trauergefühl übermannt, das unterschiedliche Formen annehmen kann, von einer leichten Traurigkeit bis hin zu einer schweren Depression.
    Einige Menschen schaffen es, ihre Trauer kurz und heftig auszuleben und schnell wieder nach vorne zu blicken. Oft sind Tierhalter hier im Vorteil, da sie nie allein sind und ihr Tier als emotionale, liebende Stütze haben.
    Andere Menschen stürzen erstmal in ein Loch, müssen sich erst wieder finden und der Alltag bricht weitgehend zusammen. Auch Wut spielt hier eine tragende Rolle: auf die andere Person, auf sich selbst oder generell gegen den Rest der Welt. Emotionales Handeln übernimmt das rationale Handeln.
  4. Die Akzeptanz- und Verarbeitungsphase
    Langsam beginnt man die Tatsachen zu akzeptieren. Emotionen wie Trauer und Wut sind immer noch stark und können in Schüben zurückkommen, ebenso wie Selbstzweifel, Antriebslosigkeit oder andere Symptome. Gleichzeitig kann man langsam wieder eine neue Alltagsstruktur mit neuen Tatsachen und Fakten finden, nämlich denen, dass die einstige Liebe keine Rolle mehr im Leben spielt. Der Geist festigt sich wieder und das Gefühlschaos sollte langsam aber sicher abnehmen.
  5. Die Phase des Neuanfangs
    Man hat weitgehend in den Alltagsrhythmus zurückgefunden, eine neue Struktur geschaffen und ist bereit, wieder nach vorne zu blicken. Die Erinnerung an die verlorene Liebe kann in unerwarteten Momenten immer noch Schmerzen oder Traurigkeit hervorrufen, doch sollte man nun in der Lage sein, diese mit erhobenen Kopf zu ertragen und sich dadurch nicht mehr aus der Bahn werfen zu lassen. Vielleicht genießt man es nun, erstmal Single zu sein, oder ist wieder bereit, neue Menschen kennenzulernen und wieder eine Beziehung zu wagen.
Liebeskummer Symptome: Eine Frau mit Liebeskummer liegt im Bett
Tu, wonach Dir ist. Willst Du Dich tagelang im Bett vergraben, ist das auch mal okay. ©iStock

Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten, da jeder Mensch Liebeskummer anders verarbeitet und mehr oder weniger viel Zeit dafür benötigt. Bei einigen dauert die Gefühlschaosphase am längsten, bei anderen ist besonders die Analyse- und Selbstzweifelphase ausgeprägt. Wiederum andere Menschen machen alle Phasen in nur wenigen Tagen durch.

Je nach Persönlichkeit, Beziehungsform und Beziehungsdauer, Art und Weise der Trennung und bisherigen Erfahrungen kann Liebeskummer nach einer Woche vorbei sein, aber auch über ein Jahr lang andauern. Am wichtigsten ist hier: Lass Dir Zeit, so viel Du willst und lass Dir im Zweifel lieber mehr Zeit als zu wenig. Eine vergangene Liebe richtig zu verarbeiten, ist unheimlich wichtig, damit Du Deinen Seelenfrieden wieder festigen kannst und Du auch irgendwann wieder bereit für etwas Neues bist. Plane also nicht gleich ein erstes Date mit einem neuen Menschen, sondern gib Dir Zeit, Dich selbst wieder zu finden.

Was hilft bei Liebeskummer?

Ein Allheilmittel gegen Liebeskummer gibt es leider nicht. Zur Liebe gehört auch Leid, das ist unumstößlich und auch gut so. Ein Leben ohne Höhen und Tiefen wäre ein ziemlich fades Leben, selbst wenn man im dunkelsten Augenblick des Liebeskummers gern darauf verzichten würde. Doch es gibt zahlreiche Tipps und Ratschläge, wie man mit Liebeskummer am besten umgeht und was einem dabei helfen kann, aus den tiefsten Löchern der Traurigkeit zurückzukommen.

Tipps gegen Liebeskummer

  1. Sich Zeit und Ruhe geben
    Jetzt geht es erst einmal um Dich. Heilung braucht Zeit und es ist unheimlich wichtig, dass Du Dir diese Zeit auch nimmst. Möchtest Du Dich einigeln, traurige Musik hören, Schokolade essen, Dich ausweinen und drei Tage nicht mehr vor die Tür? Oder lieber Deine komplette Wohnung putzen, bis sie so blank wird wie nie zuvor? Mach, wonach Dir ist!
  2. Reden
    Auch wenn man vielleicht befürchtet, dass es frische Wunden sofort wieder aufreißt – hast Du das Bedürfnis und auch die Möglichkeit, über Deinen Liebeskummer zu reden, dann nutze sie. Ob bei Familie, bei Freunden oder bei Beratungsstellen; sich den Kummer von der Seele reden ist nicht nur ein Sprichwort.
  3. Abstinenz
    Dieser Schritt fällt sehr vielen schwer. Das gilt besonders in den Anfangsphasen des Liebeskummers, wenn man noch die Hoffnung hat, wieder zusammenzukommen. Gleichzeitig hat er sich aber für viele Menschen als hilfreich im Heilungsprozess erwiesen: Verbanne den Schuldigen für Deinen Liebesschmerz fürs Erste aus Deinem Leben. Räume Dinge weg, die Dich daran erinnern, kappe die Verbindungen in den sozialen Netzwerken, stelle Fotos weg und gehe auf keinen Fall sofort eine „freundschaftliche“ Beziehung mit dem Ex-Partner ein. Ein solcher Schritt ist zwar besonders schmerzhaft, kann Dir gleichzeitig aber helfen, schneller darüber hinwegzukommen. Denn nur so bleiben Trigger und Hoffnungsschimmer aus, die den gesamten Prozess maßgeblich verzögern können. Fühlst Du Dich irgendwann wieder bereit dazu, kannst Du immer noch überlegen, ob Du mit Deinem oder Deiner Ex eine freundschaftliche Beziehung führen möchtest und kannst.
  4. Beschäftige Deinen Geist
    Wer kennt sie nicht, die ewigen Gedankenspiralen? Um sie abzumildern, stürze Dich in Aktivitäten für Geist und Körper. Mache Sport, gehe wandern, fahre Fahrrad, lerne ein Musikinstrument, male Bilder oder versuche Dich im Dichten. Wenn es Dir guttut, können es sogar ♥Liebessprüche oder -gedichte sein. Bei all diesen Aktivitäten stößt Dein Gehirn wieder mehr Dopamin aus und hilft Dir, aus Deinem „Liebesentzug“ zurückzukommen. Außerdem schaffst Du Dir neue Erinnerungen, erlebst frische Abenteuer und Du lernst, auch ohne Deinen Partner ein schönes, aufregendes Leben führen zu können.
  5. Neue Routine aufbauen
    Zerbricht eine Beziehung, zerbricht auch Deine bisherige Alltagsstruktur. Ist die Zeit des Trauerns und der Wut langsam vorbei, kannst Du anfangen, Dir eine neue Routine aufzubauen, die allein Du bestimmst und gestaltest. Das kann bei Liebeskummer sehr helfen. Denn dadurch gewinnst Du schneller wieder Boden unter den Füßen und kannst besser nach vorne blicken.
  6. Hilfe annehmen
    Und letztendlich gilt auch: Du bist nicht allein. Wenn Du merkst, Du schaffst das gerade nicht mehr allein, nimm Hilfe an! Frage gute Freunde oder Familienmitglieder oder suche im Internet nach psychologischen Beratungsstellen in Deiner Nähe. Auch Hausärzte wissen immer, zu wem sie Dich eventuell überweisen könnten.
Liebeskummer überwinden: Eine Frau liegt im Bett und hat Liebeskummer
Rasen die Gedanken? Dann lenke Dich ab! Rufe jemanden an oder gehe eine Runde spazieren. ©iStock

Wie gefährlich ist Liebeskummer?

Leider wird Liebeskummer von vielen besonders im erwachsenen Alter nicht ernst genug genommen – weder bei sich selbst noch bei anderen Personen. Sprüche wie „Das wird schon wieder“ oder „Du bist doch kein Teenager mehr!“ gibt es zur Genüge. Doch tatsächlich dürfen die körperlichen und seelischen Folgen nach dem Zerbrechen einer Liebe zwischen zwei Personen auf keinen Fall vernachlässigt oder heruntergespielt werden. Zwar erholt man sich im Normalfall wieder komplett von so einem Einbruch im Leben, doch kann es im Extremfall zu langfristigen Folgen kommen.

Das Broken-Heart-Syndrom ist in der Medizin offiziell anerkannt und gilt als eine plötzlich auftretende Erkrankung des Herzmuskels, die durch hohen emotionalen Stress wie Trauer ausgelöst wird. Die Symptome wie

  • Atemnot,
  • Engegefühl in der Brust und
  • hoher Puls

ähneln sehr einem Herzinfarkt und können zu schweren Komplikationen führen. Ein kardiogener Schock ist möglich, eine Komplikation des Herz-Kreislauf-Systems oder akutes Herzversagen.

Und auch die seelischen Folgen dürfen auf keinen Fall vernachlässigt werden. Ein erhöhter Missbrauch von Alkohol und Drogen aufgrund des Liebeskummers kann schwere gesundheitliche Folgen haben. Das Gleiche gilt für das Abrutschen in schwere Depressionen und im Extremfall die Gefahr der Selbstverletzung bis hin zur Gewalt gegen andere Menschen.

Liebeskummer: Was hilft? Eine Frau leidet unter Liebeskummer
Warte nicht auf einen Anruf! Schnappe Dir lieber eine Tafel Schokolade oder schaue einen schönen Film. Es muss ja nicht zwingend ein ♥Liebesfilm sein. ©iStock

Jeder Mensch erlebt Liebeskummer anders und jeder verarbeitet es anders. Merkst Du nach einiger Zeit, dass es Dir gesundheitlich immer schlechter geht, dass Du das Gefühl hast, die Schmerzen nicht mehr auszuhalten oder dass Du Dir selber nicht mehr zu helfen weißt, ist es besser, Hilfe zu suchen. Das kann bei Freunden oder der Familie sein, bei psychologischen Beratungsstellen in Deiner Stadt, bei Online-Beratungsstellen oder einfach bei Deinem Hausarzt. Zögere nicht, Hilfe zu suchen und schäme Dich auf keinen Fall! Geht es Dir psychisch und körperlich schlecht, ist jede Hilfe gerechtfertigt, egal aus welchen Gründen. Lass Dir helfen!
Das wichtigste, was man als Außenstehender machen kann, wenn der beste Freund, die beste Freundin oder ein Familienmitglied an Liebeskummer leidet, ist, für diesen Menschen einfach da zu sein. Ein offenes Ohr für die Sorgen und ein offenes Auge für das Leiden der anderen Person zu haben, hilft bereits sehr viel, ebenso wie eine lange, tröstende Umarmung.

Sorge dafür, dass die Person sich ausruht und erholt, aber gleichzeitig auch genügend Bewegung an der frischen Luft bekommt. Schaffe Ablenkungen, indem Du mit der Person spannende Aktivitäten oder spontane Reisen unternimmst. Das kann enorm helfen. Versuche nie, den Liebeskummer der anderen Person kleinzureden oder ins Lächerliche zu ziehen, immerhin ist es allein diese Person, die den Schmerz fühlt und damit fertig werden muss.

Gehen Männer und Frauen anders mit Liebeskummer um?

Liebeskummer kennt kein Geschlecht und kein Alter. Egal, ob bei Frauen oder Männern: Der Schmerz ist überall der Gleiche. Allein durch die Sozialisierung in unserer Gesellschaft kommt es womöglich zu unterschiedlichen Verarbeitungsprozessen zwischen Frauen und Männern.

Einige Männer möchten keine „Schwäche“ zeigen und verdrängen den Kummer lieber. Sie stürzen sich direkt in ein neues Liebesabenteuer oder versuchen, mit Alkohol und ähnlichen Rauschmitteln die Schmerzen zu vergessen. (Lies dazu auch: ♥Wie flirten Männer, die es ernst meinen?)

Frauen haben häufig ein größeres Netzwerk aus Freunden, mit denen sie offen über Probleme reden können. Bei einigen Männern fehlt das und damit auch der schnellere (und bessere) Verarbeitungsprozess. Selbst Hilfe zu holen, fällt Männern oft immer noch schwerer als Frauen.

Liebeskummer: Wie lange dauert er? Diese Frau findet: zu lange!
Auch wenn es sich nicht so anfühlt: Liebeskummer hört auch irgendwann wieder auf. Versprochen! ♥ ©iStock

Dabei ist das Trauern über eine verlorene Liebe definitiv kein Grund, sich zu schämen oder den Schmerz zu verstecken. Eine schlecht verarbeitete Trennung kann den gesamten Prozess auf ungewisse Zeit und sich zudem auch auf darauffolgende Beziehungen ausdehnen. Das Eingestehen, dass man an Liebeskummer leidet, ist deshalb keineswegs eine Schwäche, sondern pure Stärke.

Hat Liebeskummer auch etwas Gutes?

Man kann es gewissermaßen so sehen: ohne Leid auch keine Gefühle. Das Empfinden von dem Glück in der Liebe setzt voraus, dass man auch Leid erfahren kann. Liebeskummer ist nie schön und körperlich wie seelisch eine Belastung – für die einen mehr, die anderen weniger.

Doch gleichzeitig kann man den Verarbeitungsprozess einer zerbrochenen Liebe auch als Weg sehen, über sich selbst herauszuwachsen, sich noch besser kennenzulernen und auf neue Pfade aufzubrechen. Wenn der Partner, mit dem man sich eigentlich ein Leben aufbauen wollte, plötzlich verschwindet, ist man geradezu gezwungen, aus der zusammengefallenen Lebensstruktur etwas Neues aufzubauen. Und Neues kann wunderschön sein. ♥

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